rinrin muss sterben 2.1
Doch noch bevor Serania darüber nachdenken konnte, was vor sich ging, schnappte Rinrin ihre Hand und zog sie zur Hintertür. Serania versuchte sich zum Fenster umzudrehen, um zu sehen wovor ihre Omi rinrin so eine Angst hatte, doch sie sah nur eine leere Straße, die Geräusche von vorbeifahrenden Panzern dröhnten dennoch zu ihren Ohren. Genau in dem Moment, wo sie sich fragte, ob ihre rinrin nicht vielleicht gerade den Verstand verlor oder sich was einbildete, klirrten im oberen Stock Fensterscheibe und irgendwas Schweres lies sich auf den Boden fallen. „Sie haben uns gefunden!“ Tränen rangen an den Wangen von Rinrin entlang. „Beeil dich,beeil dich“ schrie sie, unbemüht nun noch leise zu sein. Sie rissen die Tür nach draußen auf und da standen sie,eine Arme in schwarz, vollgepanzert und bedrohlicher als jede Nacht,die Waffen auf sie gerichtet und ohne Regung. Seranias Herz schien vor Schreck stehen zu blieben, ihr Atem verlor jede regelmässigkeit und ihr Instinkt sorgte dafür, das sie Rinrin von der Hintertür wegzog und mit ihr zurück zum Wohnzimmer rannte. Sie konnte sich nicht erklären wieso oder weshalb sie nur noch wegrennen wollte und das mit Rinrin an der Hand, sie wusste nicht und es fiehl ihr auch nicht auf, das Rinrin, die alte sonst doch recht gebrechliche alte Dame mit ihr mithalten konnte. An der Treppe, die von den ehemaligen Schlafzimmern hinabführten drangen langsame schwere Schritte.
Ein Mann in schwarzer militärischer Uniform kam schwerfällig und sehr langsam die Treppe mit einer Art Gewehr, welches Serania zuvor noch nie gesehen hatte im Anschlag. Nicht das Serania noch Zeit einschätzen konnte oder Ahnung von Waffen hatte,eigentlich kannte sie nur die Dinge, die ihr Vater leidenschaftlich gern verwendete. Ihr Puls bestand aus einer Mischung von Turbolader und Spieluhr, es fühlte sich an als würde sie ewig rennen, dabei war es nur der Weg zurück ins Wohnzimmer,nur ein paar Sekunden, in denen sie so viel Panik und Angst in sich aufzog, wie gewöhnlich nur in einem Jahr oder andere im Jahrtausend.
Im Wohnzimmer angekommen, blieb sie erschrocken stehen, rinrin konnte nicht mehr stoppen und rempelte in Seranias Rücken, diese hatte einen festen Stand und wackelte nur leicht durch den Aufprall. „du bist also endlich hier!“ sagte rinrin, sehr kühl und ein wenig außer Atem. „hat ja auch lang genug gedauert, Verräterin.“ der junge Mann mit den schwarzen kurzen Haaren erhob sich aus rinrins Senioren Sessel und redete mit einer tiefen, emotionslosen Stimme weiter; „ ich habe dich vermisst, du hast also ein neues Leben angefangen.“ Draußen vor dem Fenster stand ein schwarzer Panzer, auch das hatte Serania zuvor nie gesehen,ein richtig tief dunkler Panzer, schwarz wie die Nacht und riesig groß und modern anmutig, keiner aus den Kriegsreportagen, sondern einer von den die noch entwickelt werden. Ihre Konzentration verließ sie, ihre Beine wollten wegrennen, ihr Kopf wollte wissen,was hier vor sich ging, sagte der Mann, Verräterin und neues Leben zu rinrin ? Was ging hier vor sich und warum trug er keine von diesen Uniformen ? In Seranias Kopf schien sich alles zu drehen,jeder Gedanke schien in Sekunden an ihr Vorbei zu ziehen und keinen festen halt in ihrem Gehirn zu finden um ihn zu halten.
„ich habe das Recht auf ein Leben, wie jeder Andere auch, es steht uns frei zu wählen wo wir Leben wollen.“ Rinrin drückte Seranias Hand noch fester und sorgte dafür das diese sich ungewohnt sicher fühlte, obwohl Omirinrin hinter ihr Stand. Sie kannte ihn, diesen Mann, er war schon einmal hier gewesen. Nicht der, der in der Wohnung wahr, sondern der,der auf dem Panzer saß, mit einer dunkel braunen Hose und dunklem Hemd, das schon ein wenig älter und abgenutzt wirkte, aber das wahr schon Jahre her. „Was geht hier vor?“ zögerlich kamen diese Worte aus der jungen Frau.
Der Fremde lachte, tief und dunkel, als würde es direkt aus der Hölle widerhallen. Doch dann drehte er sich schwungvoll um und sah ihn, den Mann auf dem Panzer, der nun mit unmenschlich großen Sprüngen auf das große Wohnzimmerfenster zusprang. „schießt !!“ schrie der Fremde im gleichen Moment,in dem er sich duckte. „lauf!“ schrie hingegen rinrin, dessen Haare im lauf zu wachsen schienen,ihre Gestalt wirkte länger, aber nicht schmaler. Sie lief vor Serania mit durch den Kugelhagel der Soldaten ohne Angst, ohne Furcht und Serania hatte einfach keine Zeit um über diese Aktion nachzudenken, blind vertraute sie ihrer jahrelangen Retterin und nun eben auch, wenn es darum geht in einem Kugelhagel zu sterben. Der Mann, den sie glaubte zu kennen, umarmte Rinrin,als sie ihm durch das zerschossene Fenster entgegen sprang, mit ihrem Schatz an der Hand.

Als Serania wieder wach wurde, befand sie sich in einer Holzhütte, der Kamin loderte, Äste von Bäumen klopften an die Außenwände und die dicke Bettdecke wärmte ihren schlanken Körper. Ein Husky saß an ihrem Bett und schien nur darauf zu warten, das sie ihm einen guten Morgen wünschte. Ihr müder Blick versuchte möglichst viel in dieser Hütte aufzunehmen, es zu verarbeiten und heraus zu finden, was vor sich ging. Zwei Türen und drei Fenster, ein Kamin auf dem man auch kochen konnte, ein runder Tisch und sieben Stühle drum herum. Kein Indiz auf irgendwas. Vorsichtig streichelte sie dem Hund mit der flachen Hand über seinen Kopf, Skyba kniff die Augen zusammen und wartete darauf zwischen den Ohren gekrault zu werden, als dies nicht geschah gab er ein leises, kaum hörbares winseln von sich, welches ausreichte um von Serania zwischen den Ohren kurz gekrault zu werden.
Ihr Atem war schwer und sie tat sich auch schwer die dicke Decke von sich zu wuchten. Sie trug noch ihre Straßenkleidung, auch ihr Schmuck war noch da und der kurze Scheck, ob ihr etwas wehtat verlief zu ihrer Zufriedenheit, nichts, aber wie kam sie hier her, warum war sie hier? Wieder hatte sie nur Fragen im Kopf, die scheinbar keiner Beantworten mag.
Leise Stimmen drangen durch eine alte Tür zu ihrer linken. Sie Stand auf und ging schleichend, möglichst leiser als jeder Indianer zu der Tür, dies gelang ihr recht gut wie sie fand und presste direkt ihr linkes Ohr an die Tür und Skyba setzte sich mit einem für einen Husky sehr fragend aussehenden Gesichtsausdruck neben sie. Dann bellte er. Wiedereinmal machte ihr Herz ein Satz, schien stehen zu bleiben und beschleunigte sich dann Blitzartig, während ihre Beine zum Bett rannten und mit einem gekonnten Hüpfer zurück ins Bett beförderten.
Der Husky schaute sie aber weiter fragend an, während sich Schritte der Tür näherten. Wo ist bloß Omi ?Tränen drückten sich aus ihren Augen,während sich die Schritte immer näher in Richtung Tür bewegten.